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projektierbar    
Schulhaus
Mühlhauserstrasse, Basel
Projektwettbewerb 1996
Baudepartement des Kantons Basel-Stadt, 4. Platz
  Mit Christoph Gysin Architekt Basel
  Die verworrene städtebauliche Situation im Bereich Mühlhauserstrasse–Voltastrasse, dominiert vom teilweise stillgelegten Brennstofflager, dem Fernheizkraftwerk und dem Bau der Nordtangente mit der neuen Drteirosenbrücke, sollte etappenweise mit kurz-, mittel- und langfristigen Massnahmen geklärt und aufgewertet werden.
Erste Sofortmassnahme bildet der dringend notwendige Neubau des Schulhauses mit unterirdischer Turnhalle anstelle der ersten stillgelegten Teiles des Brennstofflagers.
 

Das städtebauliche Leitkonzept basiert im wesentlichen auf drei Pfeilern: Der Boulvard der Dreirosenbrücke soll entlang der Volta-strasse eine grosszügige Fortsetzung finden, flankiert von einer Rand-bebauung mit Mischnutzung. Schulhaus und Randbebauung bauen auf der bestehenden Massstäblichkeit auf, was die geforderte komplexe Etappierbarkeit ermöglicht. Jede Zwischenetappe erscheint als fertige Einheit. Im Schlusszustand steht das vollständige Schulhaus frei als eigenständiger Solitärbau, umgeben von schulisch und öffentlich genutzten Aussenanlagen und lärmgeschützt vom bis zu sechs-geschossigen Randbau entlang der Voltastrasse.

Das Schulhaus wird anstelle der ersten Abbruchetappe des Brennstoff-lagers zu stehen kommen. Die ehemalige Betonwanne des Öllagers dient als ”Baugrubenabschluss”. Als Kiste wird eine Zweifachturnhalle hineingestellt, umsäumt und ausgesteift von Infrastrukturräumen. Darüber werden auf vier Geschossen zweckmässig und übersichtlich die Schulräume konzipiert.
Das Schulhaus soll Erfahrungs und Erlebnisraum sein. Vielfältige Ausblicke machen den Ort erlebbar. Die Not, an einen ”Betonbunker” heran bauen zu müssen, wird zur Tugend: Die Schnittstelle wird als lichtspendender Naturraum ausgestaltet. Von den angrenzenden, als gläserne Vitrinen konzipierten Räumen der Sammlung und Bibliothek kann der Raum über Balkone betreten werden. Es rinnt Dachwasser über die aufgerauhte Betonwand, es wächst Moss und Efeu, es nisten die Mauersegler, es läuft das Wasserspiel über dem lichtreflektierenden Wasserbecken. Im Sommer sind die Gänge gegen die ”Schlucht” geöffnet und kühlende Luft strömt durch das städtische Schulhaus.